Das ist wohl einer meiner Lieblingssprüche in der ‘österreichischen Sprache’. Aber oft wohl auch einer den sich das liebe Nachbarland über uns denkt und wir über sie.
Fremdes mag uns oft nicht gefallen. Unser gewohntes, heimisches Umfeld ist uns am liebsten. Nun steht uns dort auf einmal jemand aus einem anderen Land und/oder mit einem anderen Dialekt/Sprache gegenüber und dann müssen wir auch noch sein Verhalten und Handeln einstufen. Und viel zu oft tendiert man dazu, diesen Fremdkörper kritischer einzustufen als er ist und somit auch alles als negativ einzustufen.
Seit nun über 7 Jahren arbeite ich in einem internationalen Konzern. Es ist mein täglich Brot über meinen Bürostandort München hinaus zu agieren. Gleich zu Beginn ging es mit den Hamburger Kollegen los, (was für Bayern schon einen kleinen Kulturschock darstellt^^). Hinzu kam über die Jahre Zusammenarbeit mit Italien, Österreich, Polen, Rumänien, Tschechien, Ukraine, Bulgarien, England, USA. Und im Team in München hab ich Kollegen aus vielen anderen zusätzlichen Ländern wie Türkei, Holland, Frankreich, Bosnien, Ungarn, ja sogar aus den verschiedensten Regionen Afrikas und Indien, begrüßt. Und die ganzen Ossis, die gibt es auch noch! ^^
Jeder von ihnen war und ist, wie auch jeder Ur-Münchner, individuell und einzigartig. Nicht jeder wurde mein Liebling, doch die Zusammenarbeit klappte trotzdem. Und viele Vorurteile stellen sich als unwahr heraus (manche aber auch als wahr ;)).
Heutzutage kann ich mir meinen Arbeitsalltag ohne diese Leute und meine zahlreichen Telefon- und Videokonferenzen quer durch die Welt, gar nicht mehr vorstellen. Ich bin dankbar diese Erfahrungen und Interaktionen haben zu dürfen. Und auch wenn sie mich manchmal in den Wahnsinn treiben oder ‘Unsinn’ treiben; ohne sie wäre es langweilig. Ich genieße es jeden einzelnen kennenzulernen und meine Kultur und Persönlichkeit einzubringen.
Auch aktuell beschädigt mich dieses Thema: In diesen Tagen strömen tausende von Menschen zu uns. Da sie ihr vertrautes, in dem sie sich wohlfühlten, nicht mehr haben. Sie wagen etwas, lassen sich auf uns ein und würden uns gern in ihr tägliches Leben aufnehmen. Aber wir wollen sie gern wo anderes aufgehoben wissen, getrennt, bewegungseingeschränkt und erlegen ihnen Auflagen. Warum machen wir ihnen und uns den Start noch schwerer, anstatt sie richtig kennenzulernen und einzusetzen? Ja, san wir deppad?